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Open Forum 2010

Wachstumsstrategien mittel- ständischer Kanzleien: Organisation, Management und Strategie

VERANSTALTUNGSHINTERGRUND

Vertreter namhafter Anwaltskanzleien trafen sich im Oktober 2010 auf dem Podium, um über Wachstumsstrategien mittelständischer Kanzleien zu diskutieren.

  • Christof Kleinmann, Managing Partner bei Graf von Westphalen
  • Stefan Rizor, Managing Partner bei Osborne Clarke
  • Dr. Markus Sengpiel, Managing Partner bei Luther
  • Guido Krüger, Mitglied des Lenkungskreises bei Beiten Burkhardt
  • Ralf Schön, Geschäftsführer der Schoen + Company GmbH

 

Den Rahmen für diese Veranstaltung gaben die „Vorwärtsdenker – Zukunft hat Gesichter“. Das unabhängige und exklusive Netzwerk von Personen aus Wirt-schaft, Kultur und Wissenschaft, das von Ralf Schön initiiert wurde, unterhält eine Veranstaltungsreihe, welche einmal jährlich auch wirtschaftsrechtliche Themen aufgreift.

Zur Diskussion standen die folgenden Fragen:

  • Wie positionieren sich die Kanzleien im deutschen Markt?
  • Was ist wichtig für die Beratung des Mittelstands?
  • Wie reagieren die Kanzleien auf die erhöhte Preissensibilität?
  • Wie sollen sich Kanzleien international ausrichten?
  • Welche kanzleiinternen Strukturen sind für den Erfolg notwendig?
  • Gibt es Alternativen zum Partnerschaftsmodell?
  • Wie wird im War for talents für die Kanzlei geworben?
  • Welche Veränderungen sind in den nächsten 10 Jahren zu erwarten?

Zu diesen und weiteren Fragen standen die Podiumsteilnehmer den Vorwärtsdenkern zur Diskussion gegenüber. Im sich anschließenden „Get Together“ konnten einzelne Themen im kleinen Kreise diskutiert und neue Kontakte geknüpft werden.
 

KERNAUSSAGEN DER DISKUSSION

 

  • Für die Beratung der Mittelstandsmandanten sind Erfolgsfaktoren wie Branchen-Know-how, Kenntnis der betrieblichen Strukturen und Sprache, unternehmerisches Denken, soziale Kompetenz und innovative Problemlosungen wichtig.
  • Diskutiert wurde die aktuell erhöhte Preissensibilitat der Mandanten, besonders in großen Projekten. Das Massengeschaft ist aber nicht das Ziel der anwesenden Kanzleien, da dies oft nicht lohnend ist und personelle Ressourcen bindet. Für sie ist die individuelle Beratung im Mittelstand weiterhin Trumpf.
  • Auf ausgesuchten Auslandsmarkten sind die Kanzleien seit längerem für ihre deutschen Mandanten aktiv. Ein wachsendes Beratungspotenzial sehen die Anwesenden bei ausländischen Unternehmen, die den deutschen Markt entdecken.
  • Im War for talents um die besten Nachwuchskräfte müssen Kinderbetreuung, Teilzeitpartnerschaften, Elternzeitmodelle, Sabbaticals oder Home-Office-Tage angeboten werden, um eine ausgewogene Work-Life-Balance zu erzielen. Lebensarbeitszeitkonten - wie in anderen Branchen - sind aber vorerst nicht zu erwarten.
  • Statements der Podiumsteilnehmer zur Entwicklung der Kanzleilandschaft in den nächsten 10 Jahren:
    • Boutiquen und starker fokussierte Kanzleien werden sich zunehmend im Markt durchsetzen.
    • Anwaltsfabriken, die automatisierte Leistungen anbieten, werden entstehen.
    • Kanzleien in ihrer derzeitigen Organisationsform sind unterkapitalisiert. Daher werden einige vom Markt verschwinden. In Großbritannien werden erste Versuche zur Fremdkapitalaufnahme erwartet. Selbst Börsengange von Kanzleien sind denkbar.
    • Die Mandatsarbeit wird vollständig digitalisiert und es wird eine Umstellung auf die Arbeitssprache Englisch geben.
    • Weitere Fusionen im deutschen Top50-Kanzleisegment werden stattfinden. Mindestens zwei Vertreter der Runde werden durch Merger verschwinden.
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